Zentrales Ziel der inklusiven Umgestaltung war die Barrierefreiheit der Wege- und Platzflächen im Zugangsbereich der Spielgeräte sowie die Erweiterung des barrierefreien Spielangebots.
Ein Seilnetzparcour für Kinder mit und ohne Einschränkungen
Als zentrales Spielgerät wurde ein Seilnetzparcour gewählt, der von jedem Kind bespielt werden kann, wobei nicht jeder Bereich des Spielgerätes für alle zugänglich sein muss. Dadurch werden jedoch Kinder mit Einschränkungen herausgefordert neue Bereiche zu erreichen und motorische Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Zu dem Netzparcour gehören eine Edelstahlrutsche und viele verschiedenartige Aufstiege.
Vielfältige Ein- und Aufstiege sowie Flächennetze ermöglichen es den Kindern das Spielgerät trotz Einschränkungen zu nutzen und ihre eigenen Wege zu finden. Selbst Menschen mit gravierenden körperlichen Einschränkungen ermöglicht es eine Hängematte am Spielgeschehen teilzuhaben. Auch die untersten Gummimembranen eines Raumnetzes sind für sie erreichbar. Dort werden die Bewegungen der Kletternden über die Seile übertragen und lassen sich auf der eigenen Sitz- bzw. Liegefläche erfahren.
Ein weiteres, sich drehendes Spielgerät ist besonders niedrig und nah am befestigten Weg eingebaut, sodass dieses hervorragend für Kinder mit Gehbehinderung geeignet ist.
Klettererlebnis auch für sehbehinderte Kinder
Die Spielgeräte sind so beschaffen, dass sie keine Sichtblockaden darstellen, was für Menschen, die mit der Gebärdensprache kommunizieren vorteilhaft ist, denn sie können über die gesamte Spielfläche Blickkontakt halten. Sehbehinderte Kinder können hingegen auf den unteren Ebenen im Niedrigseilgarten ohne Angst vor zu großen Absturzhöhen spielen und klettern.
Neben einer Raumzelle, die aus Sechseckmembranen besteht, einem Seilwedel, einem Hochseil, einer Schachbrettbrücke aus Gummimembranen, einer Seilwippe und einer Hängematte, verschiedenen Einstiegsnetzen und unterschiedlichen Plateaus ergänzen Balancier- und Hangelstrecken das Kletterangebot zusätzlich.
Barrierefreie Beläge in Spielbereichen und Wegen
Die vorhandenen abgängigen Fallschutzbereiche mit ihren Einfassungen aus hochkant eingebauten Holzschwellen sind entfernt und abgebaut werden. Der neue Belag des Spielbereiches ist in der Struktur so beschaffen, dass er auch von Rollstuhlfahrern oder mit Rollatoren befahren werden kann. Die vorhandene Wege- und Platzflächen in schlechtem Zustand wurden im Zugangsbereich zum neuen Spielplatzbereich barrierefrei hergerichtet und erneuert.
Der Spielplatz „An der Matthäuskirche“ wurde 2016-2017 saniert und von dem Land Niedersachsen und dessen neu aufgelegtem Programm zur Förderung von Inklusionsprojekten über die kommunale Ebene der Stadt Braunschweig finanziert.